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April
2024

Partnerporträt Initiative Wirtschaft

Wer bist Du, wie heißt Deine Firma und in welcher Branche seid ihr tätig?

Mein Name ist Matthias Jacobstroer. Meine Frau und ich haben drei fußballbegeisterte Söhne, die für ein lebendiges Familienleben sorgen. Als Geschäftsführer der NEUE ARBEIT der Diakonie Essen und der NEUE INSEL bin ich als Sozialunternehmer tätig und seit vergangenem Jahr Vorsitzender des christlichen Unternehmernetzwerkes INITIATIVE WIRTSCHAFT.

Unsere Mitglieder tragen in unterschiedlichsten Branchen Verantwortung, wobei das verbindende Element unsere gemeinsamen Werte sind. Dabei schätzen unsere Mitglieder den vertrauensvollen Austausch untereinander sowohl auf regionaler, bundesweiter und europäischer Ebene. Unser Netzwerk ist schwerpunktmäßig deutschlandweit sowie in den Ländern Mittel- und Osteuropas tätig. Den Dialog von Kirche und Unternehmen haben wir dabei fest im Blick sowie den grenzüberschreitenden Austausch von Unternehmerinnen und Unternehmern, die einen gemeinsamen ethischen Kompass haben.

Was verbindest Du mit den beiden Begriffen Taler & Talar?

Mittlerweile bin ich seit fast 15 Jahren in Führungspositionen diakonischer Sozialunternehmen tätig. Bei sozialen Dienstleistungen ist es fortwährend die Herausforderung beide Seiten der Medaille – also die Sozial- und die Wirtschaftsbilanz – fest in den Blick zunehmen. Den sozialen Auftrag passgenau für die Menschen umzusetzen, dabei attraktive Rahmenbedingungen für Helfende zu schaffen und die dafür zur Verfügung stehenden knappen Mittel unter Berücksichtigung ethischer Gedanken und kaufmännischer Notwendigkeiten einzusetzen, ist ein spannender Spagat. Wenn die Verbindung gut gelingt, ist der Mehrwert für Hilfebedürftige, Mitarbeitende und die Gesellschaft – nicht nur im Social Impact Business – garantiert.

Wieso ist es in Deinen Augen wichtig, die Themen Wirtschaft, Sinn und Ethik miteinander zu verbinden?

Als Sozialunternehmer habe ich das Glück, dass ich viele diakonische Hilfefelder wie die Eingliederungshilfe, Jugendhilfe oder die Integration am Arbeitsmarkt benachteiligter Menschen in Beschäftigung kennenlernen durfte und mitgestalten kann. Meine Arbeit hat also immer etwas mit Dienst am Nächsten zu tun. Das ist aus meiner Sicht übertragbar auf alle Unternehmungen und Verbände. Da wo Arbeit als sinnstiftend wahrgenommen wird, ein Klima des Vertrauens und Miteinanders herrscht, man verantwortlich mit der Schöpfung umgeht, wird motivierter, mit mehr Freude gearbeitet als anderswo. Wirtschaftlicher Erfolg stellt sich dadurch auch schneller ein und sorgt für den dauerhaften Erhalt des Unternehmens – auch durch leichtere Anpassung an Veränderungen.

 

Gibt es in Deinem Unternehmen dazu bereits konkrete Beispiele?

Bei unseren über 550 Unternehmerinnen und Unternehmern, die Mitglied bei der INITIATIVE WIRTSCHAFT sind, gibt es zahlreiche Erfolgsgeschichten, wo sich durch die Verbindung von Wirtschaft, Sinn und Ethik positive Geschäftsentwicklungen gezeigt haben. Davon berichten unsere Mitglieder gerne bei der Taler & Talar-Konferenz z.B. in der Gesprächsecke. Wir freuen uns auch auf Begegnungen in Volkenroda mit Menschen, die uns ihre Erfolgsgeschichten erzählen.

In welchen Bereichen seid ihr bei diesen Themen noch Suchende?

Wir suchen weitere Menschen in der Wirtschaft, die diese Verbindung ausgestalten und Ideen entwickelt haben, die wir noch nicht kennen. Unser Unternehmernetzwerk der INITIATIVE WIRTSCHAFT entwickelt sich durch Gespräche mit Unternehmerinnen und Unternehmern weiter, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und wertgebunden ihre Firmenpolitik gestalten.

 

Welches Thema findet Deiner Meinung nach im Bereich Wirtschaft, Sinn und Ethik zu wenig Beachtung?

Das ist schwierig zu sagen. Das Bewusstsein, dass die Verbindung zwischen Wirtschaft, Sinn und Ethik einerseits Notwendigkeit ist, weil Mitarbeitende sinnstiftende Arbeit suchen sowie sich eine verantwortungsvolle, soziale und ökologische Firmenpolitik wünschen, wächst. Andererseits erkennen meines Erachtens immer mehr Führungskräfte, dass die Ausgestaltung der Faktoren den Erfolg forciert und zu vielen Glücksmomenten in der täglichen Arbeit führt. Ich finde, wir sind auf einem guten Weg. Die Taler & Talar-Konferenz ist aus meiner Sicht ein wichtiger Impulsgeber.

 

Was würdest Du Dir für Deine Branche wünschen?

Für die INITIATIVE WIRTSCHAFT wünsche ich mir, dass wir viele Impulse aus der Taler & Talar-Konferenz mit in unsere Mitgliedsunternehmen nehmen können. Als Unternehmervereinigung leben wir von den Ideen und dem Austausch unserer Mitglieder. Ich freue mich, wenn unser Netzwerk weiter wächst und wir gesamtgesellschaftlich gemeinsam etwas bewegen können und als Christinnen und Christen in Verantwortung unseren Beitrag dazu leisten.

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Apr 22, 2024

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Autor

T&T Team

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