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18
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November
2024

Partnerporträt Schacht Consulting

Wer bist Du, wie heißt Deine Firma und in welcher Branche seid ihr tätig?

Mein Name ist Attikus Schacht. Als Gründer von Schacht Consulting, einem Unternehmen, besser gesagt ein Business Ökosystem, das sich auf die Beratung rund um Lösungen im Kundenservice und Vertrieb spezialisiert hat, bin ich seit über 20 Jahren im Kundenservice Umfeld unterwegs. Als klassische Querschnittsfunktion findet man Serviceeinheiten in so gut wie jeder Branche, was unsere Aufgabe immer wieder extrem spannend macht. Zudem zentralisieren Unternehmen immer mehr standardisierbare Prozesse, wodurch Serviceeinheiten entstehen, die einem klassischem Call Center sehr ähneln. Dies gilt zum Beispiel für HR-Services, Finance & Controlling Einheiten und natürlich auch Kundenservice und Vertriebseinheiten. Neben der Schacht Consulting bin ich noch ehrenamtlich im DDV (Deutscher Dialogmarketing Verband)als Vorsitzender des Kompetenzcenters Customer Service unterwegs. Ebenfalls darf ich an der DHBW das Fach Call Center Management unterrichten.

Auf die Frage nach dem "wer bist Du" muss ich weit ausholen, da mich sehr viele Dinge prägen: Ich bin bereits 18 Mal umgezogen, bin mit einer wunderbaren Frau und drei Kindern gesegnet, spiele Posaune im Posaunenchor und bin bergsüchtig. D.h. wenn ich meistens mit der Familie Wandern, Klettern, Biken oder auf Skitouren gehen darf, kann ich super abschalten. Weitere Dinge die mir sehr wichtig sind: Werte und Neugier. Zudem bin ich fest davon überzeugt, dass Kooperation immer besser ist als Konfrontation, was ich im Berufsleben wie im Privatleben versuche überall anzuwenden. Ich Netzwerke für mein Leben gern. Ansonsten kann ich noch ganz viel erzählen und bin sehr demütig, dass ich in den zurückliegenden Jahren so viel Positives erleben, insbesondere so viel spannende Menschen kennenlernen durfte.

Was verbindest Du mit den beiden Begriffen Taler & Talar?

Die Begriffe Taler & Talar haben für mich grundsätzlich unterschiedliche Bedeutungen und Konnotationen:

 

Taler ist eine historische Währungseinheit, die in vielen europäischen Ländern verwendet wurde. Der Taler war oft ein silbernes Münzstück und gilt als Vorläufer des modernen Dollars. Wenn ich richtig recherchiert habe, stammt der Name ursprünglich von "Joachimstaler", einer Münze, die im 16. Jahrhundert geprägt wurde. Der Begriff versinnbildlicht für mich in diesem Zusammenhang die Wirtschaft, die pragmatisch Lösungen sucht für die klassische Herausforderung, ein möglichst ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zu schaffen und dabei aber auch die wichtigen Randbedingungen wie Nachhaltigkeit und Wertigkeit zu berücksichtigen.

 

Talar bezieht sich für mich in erster Linie auf einfestliches Gewand, das von Geistlichen getragen wird. Ein Talar ist in meiner Vorstellung typischerweise lang und schwarz und wird in der Kirche vom Pfarrer getragen. Somit übernimmt es für mich in diesem Zusammenhang die Rolle der Geistlichkeit und damit dem damit einhergehenden Wertekanon und der Besinnung auf das Wesentliche.

 

Die beiden Begriffe sind also auf den ersten Blick sowohl in ihrer Herkunft als auch in ihrer Verwendung grundlegend verschieden, verbinden jedoch eine gewisse kulturelle und historische Tiefe in ihren jeweiligen Kontexten.

Wieso ist es in Deinen Augen wichtig, die Themen Wirtschaft, Sinn und Ethik miteinander zu verbinden?

Das System Wirtschaft - also Angebot und Nachfrage - können ohne Werte ad absurdum geführt werden. Ein Beispiel aus der Gesundheitsbranche hat mich vor kurzem sehr zum Nachdenken gebracht, als ich hörte, das es Unternehmen gibt, die sich darauf spezialisiert haben, Pflegepersonal aus bestehenden Einrichtungen, wie Krankenhäusern abzuwerben mit dem Versprechen 25% höhere Gehälter zu zahlen, und genau diesen Pflegeeinrichtungen dann dieses Personal zu 50% höheren Kosten "zurück zu verkaufen". Das ist für mich moralisch nicht nachvollziehbar. Daher ist Sinn und Ethik in der Wirtschaft so wichtig. Was sind die Werte, nach denen ich handeln will und kann. Die Frage kann auch lauten in welcher Welt will ich selber in Zukunft leben.

 

Gibt es in Deinem Unternehmen dazu bereits konkrete Beispiele?

Hierzu gibt es aus meiner Sicht ganz viele Beispiele bei uns. Als aller erstes sind alle Mitarbeiter bzw. Business Partner freiwillig im Netzwerk. Alle werden nach den gleichen transparenten Grundsätzen partnerschaftlich behandelt. Alle Angebote und Verträge mit unseren Kunden sind im Team immer transparent und darauf basiert dann auch die Bezahlung der Mitarbeiter. Zudem haben wir uns als Maxim auferlegt, dass wir unsere Kunden immer nach dem Aspekt "passen sie zu uns und wir zu denen" ausgesucht. Wir haben schon Kundenprojekte abgelehnt, weil die Wertvorstellungen nicht zueinander passten. Zudem versuchen wir neben der ehrenamtlichen Arbeit auch gemeinnützige Unternehmungen zu unterstützen. Mit jedem verkauften Beratertag spenden wir einen Baum bei der Aktion Baum.

In welchen Bereichen seid ihr bei diesen Themen noch Suchende?

Wir werden oft gefragt, wie unser Geschäftsmodell funktioniert. Meine Antwort ist dann "auf Vertrauen". Das ist leider nur schwer zu vermitteln. Ich bin immer noch auf der Suche, wie wir das multiplizieren können. Wie können wir das auch bei uns im Team verfestigen und vervielfältigen. Der, der viel macht und sich einbringt, kann sicherlich mehr vom Netzwerk profitieren, als derjenige der eher passiv unterwegs ist. Dennoch brauchen wir beides. Ich denke eine gute Mischung macht es, aber was ist eine gute Mischung und wie kann man dies auch in Zukunft aufrecht erhalten.

 

Welches Thema findet Deiner Meinung nach im Bereich Wirtschaft, Sinn und Ethik zu wenig Beachtung?

Wie das weiter oben genannte Beispiel zeigt, ist nicht immer ein wertebasiertes Handeln die Basis. Daher ist es mir sehr wichtig, dass ich mit den "richtigen" Menschen zusammenarbeiten kann. Denn wie hat einschlauer Kopf einmal gesagt "attitude you can't buy, even not for 10 mio Dollars". Diese Grundeinstellung und Wertegemeinschaft zu pflegen und als Voraussetzung für nachhaltiges und vertrauensvolles Wirtschaften zu machen, wird immer wieder gerne vergessen oder einfach in den Hintergrund geschoben. Das gilt es mehr zu betonen und immer wieder erneut zu vertreten, damit diese Saat auch langfristig aufgehen wird.

 

Was würdest Du Dir für Deine Branche wünschen?

Wenn wir von unserer Branche sprechen, meinen wir oft die Dienstleister Branche im Customer Service, dies sind derzeit mehr als 130.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch die vielen Mitarbeiter in den Firmen und Behörden und die in vergleichbaren Jobs arbeiten. Dies sind sicherlich nochmals mindestens 500.000 Mitarbeiter.

Für alle diese Mitarbeiter wünsche ich mir mehr Respekt der Kunden. Sie verrichten einen Kundenservice und sind sozusagen der Repräsentant des Unternehmens, sie geben ihr Bestes und wir sollten sie höflich, freundlich und dankbar behandeln. Denn ohne sie wäre die Kommunikation mit diesen Unternehmen nicht möglich.

Wie hast du deine bisherigen TALER & TALAR Konferenzen erlebt? Was haben sie bewirkt?

Ich habe bisher nur an einer TALER & TALAR Konferenz teilnehmen dürfen. Mich hat insbesondere die Begegnung mit den Menschen hier in Volkenroda beeindruckt. Was sie bewegt und was sie mitteilen konnten, hat mich bewegt. Ich persönlich konnte für mein Geschäftsmodell eine Menge Ideen mitnehmen und auch für meine Familie habe ich Einsichten mitnehmen können. Ich war ganz beseelt und möchte dies auch anderen Menschen weitergeben. Zudem konnte ich im Nachgang auch mit Kontakten von der Konferenz die begonnenen Gespräche und Ansätze weiter verfolgen. Einfach Klasse.

Vielen Dank, dass ich dabei sein konnte und ich freue mich auf 2025.

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Nov 18, 2024

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Autor

T&T Team

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